IST DER ROSENKREUZ-ORDEN EIN KOMMERZIELLES UNTERNEHMEN?

Angel Martín Velayos C…R…C…
Imperator des Rosnkreuz-Ordens

 

Fratres und Sorores!

Wir haben immer erklärt, dass der Rosenkreuz-Orden grundsätzlich eine Bruderschaft ist, an der seine Mitglieder vollständig teilhaben, womit wir sagen wollen, dass der Rosenkreuz-Orden ausnahmslos allen seinen Mitgliedern gehört und zwar ohne Rücksicht darauf, ob jemand längere oder kürzere Zeit Mitglied ist oder sogar eine dienstliche Position als Amtsträger in unserem Ehrwürdigen Orden innehat, denn im Orden sind wir alle gleich.

Das soll heißen, dass wir als wesentliche Teile unserer Institution, die wir alle gleichermaßen sind, alle Aspekte, die den Orden betreffen, mit völliger Offenheit und Freiheit ins Auge fassen müssen und können.

Diese Einleitung soll dazu dienen, in ein Thema einzuführen, das man oft aus falscher Scham nicht anfassen will, dessen genügende Klärung wir aber dennoch für wichtig halten.

Hie und da, aber zum Glück selten, erhalten wir Briefe von zumeist recht neuen Mitgliedern des Ordens, in denen steht, dass für sie der Rosenkreuz-Orden ein kommerzielles Unternehmen sei und dass sie mit uns Dienste vereinbart hätten, von denen sie hoffen, dass wir diese einhalten, ohne eine weitere Verpflichtung ihrerseits, und mit der Klarstellung, dass sie nicht möchten, dass man sie in unsere «Geschäfte» verwickelt, außerdem, dass es nicht notwendig sei, dass wir uns anstrengen, sie zu überzeugen, dass der Rosenkreuz-Orden nicht von gewinnträchtigem Charakter sei, denn ihnen sei ganz klar, dass der Orden als kommerziell angesehen werden könne, weil die Beiträge, die er kassiert, ihrem Urteil nach sehr heftig seien.

Seltsamer Weise können wir feststellen, wenn wir in unseren Archiven nachsehen, dass diejenigen, die diese Art von Behauptungen aufstellen und sich über die Zahlung des Mitgliedsbeitrags beschweren, meistens die Personen sind, die sich mit der Zahlung im Rückstand befinden.

Es ist interessant zu wissen, dass in den meisten Fällen, um nicht zu sagen in allen, Personen, die normalerweise auf diese Weise vorgehen und verlangen, dass man sie von der Zahlung ihrer Mitgliedsbeiträge befreit, oder die sich darüber beschweren, dass diese nichts zum Tausch anbieten, ganz so als ob wir die Verpflichtung hätten, jemandem zu geben, der anderen nichts gibt.

Im Gegensatz dazu gibt es Personen, die sich in sehr schwierigen Situationen befinden, die aber wirkliches Interesse haben, dem Unterricht des Ordens zu folgen, die nicht nur nichts verlangen, sondern Hilfe anbieten, wenn sie können. Diesen Fall kommentieren wir manchmal im Hauptsitz des Ordens, wenn wir sehen, wie eine Soror, die in einem Land lebt, das sich zu dem Zeitpunkt, da ich diese Botschaft schreibe, im Bürgerkrieg befindet und für die es sogar schwierig ist, die Nahrung aufzutreiben, die sie zu ihrem Unterhalt braucht, sich nie beschwert, noch eine spezielle Rücksichtnahme verlangt, sondern nur erklärt, dass sie hofft, dass alle Menschen eines Tages aufwachen und aufhören würden, ihren Mitmenschen Schaden zuzufügen.

Wir haben sogar bei einer Gelegenheit einen Brief erhalten, in dem man uns sagte, dass wir keine Beiträge verlangen dürften, weil in der Bibel steht: «Das, was ihr umsonst erhalten habt, sollt ihr umsonst geben».

Der uns das geschrieben hat, hatte alles Recht der Welt, weil das Wissen als Erbe der ganzen Menschheit nicht berechnet werden kann, trotzdem vergaß er, dass man notwendigerweise, damit man eine Bibel haben kann, in eine Buchhandlung gehen und sie KAUFEN muss, und wenn man kein Geld hat, um sie zu erwerben, ohne sie bleibt.

Mithilfe des gesunden Menschenverstands wissen wir, dass dies in Bezug auf den Erwerb einer Bibel so ist, aber das bedeutet nicht, dass derjenige, der sie kauft, die Botschaft erwirbt, die in ihr geschrieben steht, sondern er dass er die Ausgaben vergütet, die durch ihren Druck und ihre Verteilung entstanden sind, und das sind viele.

Wenn jemand ein Buch wie z.B. die Bibel sieht, hat er die Tendenz zu denken, dass ihr Preis der des Papiers und der Druckerschwärze sein müsste, ohne sich mit dem Gedanken aufzuhalten, dass es sich bei den eigentlichen Herstellungskosten definitiv um die geringsten Ausgaben handelt, denn wenn wir eine Übersicht über den ganzen Prozess der Publikation eines Buches und seiner Verteilung machen wollten, würden sich alle wundern, die nicht wissen, wie das vor sich geht.

Im Editions-Prozess eines Buches wie der Bibel werden gebraucht: Übersetzer, Korrektoren für Stil und Orthographie, Grafiker und Layouter für die Publikation, Drucker, Buchbinder, Hilfskräfte, Verteiler, Verwaltungskräfte, die die Buchführung über die Ausgaben des Ablaufs machen und so weiter, bis hin zum Buchladen, wo es uns der Angestellte verkauft. All das bedeutet eine große Anzahl von Mitwirkenden, die arbeiten, damit wir das Buch erhalten können, und diese Personen müssen den Lohn für ihre Arbeit berechnen, um ihren natürlichen Bedürfnissen nachzukommen. Wenn wir die Kosten für Papier, Tinte, Einbandmaterial, den proportionalen Anteil an Maschinenkosten (Druck, Fotographie oder Zeichnungen, etc.) Ausgaben für Elektrizität, Räumlichkeiten, wo gedruckt, gelagert, verteilt und verkauft wird, dazu addieren, kommen wir zu dem Schluss, dass ein Buch wie die Bibel so hohe materielle Ausgaben mit sich bringt, dass es nur logisch und vernünftig ist, dass von dem, der sie erwerben will, ein ordentlicher Preis dafür verlangt wird.

Dieser ganze Prozess ist nur ein kleiner Teil dessen, was tatsächlich bei der Edition eines einzigen Buches anfällt; wenn wir den ganzen Prozess erzählen wollten, würde wir sicher viel Zeit brauchen, um ihn zu beschreiben, und wir würden dabei sogar noch weitere Gründe dafür finden, warum das Buch bezahlt werden muss.

Wenn dies bei der Edition eines einzigen Buches schon so ist: können Sie sich dann die ganze Arbeit vorstellen, die im Hauptsitz des Rosenkreuz-Ordens erledigt wird, um den Rosenkreuzern bei ihrer Suche nach dem Höheren Licht zu dienen?

Hier müssen wir nicht ein Buch vorbereiten, sondern viele Lektionen, die eine beeindruckende kreative Arbeit erfordern, die Übersetzung historischer Rosenkreuzer-Traktate, die Interpretation von Symbolen, die künstlerische Gestaltung mit Zeichnungen, Fotographien, etc. von denen die Lektionen begleitet werden. Ebenso haben da wir die Herstellung der Zeitschrift Licht-Dreieck, der Rituale für Logen und Triangel, Verwaltungsmanuale für Delegationen des Ordens, Botschaften an Logen und Triangel, etc., was eine Vorstellung von der gewaltigen zu leistenden Arbeit, und den erheblichen Kosten vermitteln kann, die das mit sich bringt.

Außerdem muss der Rosenkreuz-Orden viele andere Ausgaben bewältigen, zusätzlich zur Edition des Unterrichts- und Unterweisungsmaterials.

Wir müssen die laufenden Kosten für den Hauptsitz des Ordens begleichen, wir müssen Strom, Wasser, Telefon, Unterhalt und Reinigung der Räumlichkeiten des Hauptsitzes bezahlen, was sich auf eine beachtliche Ausgabe summiert.

Alles Arbeitsmaterial des Ordens, wie Schreibmaschinen, Computer, Matrizendrucker, Laserdrucker, Rechenmaschinen, Fotokopierer, Tische, Stühle und diverses Mobiliar (Aktenschränke, Regale, etc.) müssen bezahlt werden, weil sie uns von den Herstellern nicht geschenkt werden, und die genannten Ausgaben können wir nur durch den Beitrag unserer Mitglieder bestreiten.

Büromaterial wie Bleistifte, Kugelschreiber, Filzschreiber, Büroklammern, Heftklammern, Farbbänder und ein langes etc. müssen vom Orden angeschafft und bezahlt werden, damit seine Verwaltung gut funktioniert.

Der Orden hat ebenfalls gewichtige Ausgaben für das bibliographische Material und die Wiedererlangung antiker Bücher und Dokumente.

Der Rechtsschutz des Ordens, sowie die bürokratischen Formalitäten bei den Behörden, etc. bedeuten ebenfalls wichtige Kosten, die bei den funktionalen Vorgängen des Rosenkreuz-Ordens anfallen.

Viele der Anwesenden sind über unsere Werbung in Zeitungen oder Zeitschriften in den Orden eingetreten, was extrem hohe Kosten verursacht, weil eine einfache Anzeige in einer Zeitschrift teurer ist, als einer Person einen Monatslohn zu zahlen, und für diese Kosten können wir nur aufkommen, wenn wir die Mittel dafür haben, weil uns die sozialen Kommunikationsmedien (Zeitungen, Zeitschriften, etc.), mit denen wir mühselige Verhandlungen führen, um den bestmöglichen Kostenvoranschlag zu erhalten, uns die Veröffentlichung der Anzeigen nicht schenken.

Andere sind aufgrund von öffentlichen Vorträgen eingetreten, die ebenfalls beachtliche Ausgaben für die Anmietung von Räumlichkeiten, Anzeigen, Fortbewegung und Reise etc. des  Vortragenden mit sich bringen.

Gleichzeitig unterhält der Orden ein System von Stipendien, das einigen Mitgliedern des Ordens mit ökonomischen Schwierigkeiten gestattet, dass sie ihr Studienmaterial erhalten können, ohne Beiträge zu entrichten, trotz der Ausgaben, die das verursacht. Das ist besonders in Ländern mit großen Schwierigkeiten, wie Kuba oder Jugoslawien der Fall, in denen unsere Mitglieder die Lektionen erhalten, ohne Beiträge zu zahlen, weil sie uns diese nicht schicken können.

Diese ganzen Ausführungen dienen im Wesentlichen dazu, dass sich alle, besonders diejenigen, die das Funktionieren des Ordens nicht kennen, der immensen Anstrengungen und der beträchtlichen Ausgaben bewusst werden, die notwendigerweise beglichen werden müssen, um unseren Mitgliedern Unterweisungen, die sie brauchen, zur Verfügung zu stellen und die Institution funktionieren zu lassen.

Wenn wir nur die Ausgaben für Papier, Druck und Postgebühren zu berücksichtigen hätten, wäre das sehr einfach, aber so ist es nicht, wie Sie feststellen können, sondern das Funktionieren einer jeden Institution und besonders des Rosenkreuz-Ordens ist sehr komplex und kostenaufwendig

Auf diese Weise werden Sie verstehen, dass die Höhe der Beiträge des Rosenkreuz-Ordens an die Ausgaben der Institution angepasst ist und dass es unmöglich ist, diesen Ausgaben auf würdige und angemessene Art nachzukommen, wenn wir nicht unsere Beiträge zahlen. Durch all das muss Ihnen klar sein, dass wir im Rosenkreuz-Orden nicht das Wissen in Rechnung stellen, was nach dem Gesichtspunkt unserer Philosophie abwegig wäre, sondern dass das, was bezahlt wird, die Kosten für das Funktionieren unserer brüderlichen Vereinigung sind.

Was den gesetzlichen Aspekt betrifft, ist der Rosenkreuz-Orden bei den Behörden als Gemeinnützige Kulturelle Vereinigung eingetragen.

Das heißt, dass niemand aus den Mitteln des Rosenkreuz-Ordens in Form von Dividenden und Kommissionen Nutzen ziehen kann, obwohl der Orden gesetzlich dazu autorisiert ist, festgesetzte Gehälter an die Personen zu zahlen, die im Rosenkreuz-Orden arbeiten, weil es gerecht und notwendig ist, dass demjenigen, der seine Arbeitszeit dem Rosenkreuz-Orden widmet, die Mittel zum Unterhalt zur Verfügung gestellt werden, wie das bei allen der Fall ist, die bei einer Zeitung, in einer Klinik oder in einem Bauunternehmen arbeiten.

Jedoch haben die hauptsächlichen Amtsträger und einige Mitarbeiter des Rosenkreuz-Ordens praktisch Vollzeit gearbeitet, um ihren Brüdern und Schwestern Rosenkreuzern zu dienen, ohne irgendeine Art materieller Vergütung, obwohl sie trotzdem ihre Mitgliedsbeiträge an den Orden bezahlt haben, wie alle seine anderen Mitglieder.

Nach allem, was wir dargelegt haben, können wir feststellen, und alle werden das verstehen, dass der Rosenkreuz-Orden eine gemeinnützige Bruderschaft ist und nicht ein Unternehmen, das sich mit kommerziellen Aktivitäten beschäftigt.

Alle Mitglieder des Ordens ermöglichen mit ihrem materiellen und spirituellen Beitrag die Fortführung der Lehren unseres Ehrwürdigen Ordens, deshalb werden wir bei dieser Gelegenheit, genauso wie immer, mit unseren Gedanken, Erwartungen und Handlungen die Egregora des Rosenkreuz-Ordens nähren und auf diese Art und Weise vermittels unserer Institution dem Werk der Meister Kraft und Gültigkeit geben.

(Der Meister leitet eine Periode der Harmonisierung mit der Rosenkreuzer-Egregora, und nachdem diese beendet ist, schließt er die Einberufung).

Fratres und Sorores, der Innere Frieden möge in Ihrem Herzen wohnen.

 

 

 

 

 

 

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